Eigentlich eine klare Sache: Tabellenzweiter gegen den noch punktlosen Letzten. Doch obwohl Schmiden in dieser Saison noch keinen Punkt geholt hat, spielt die Mannschaft schon seit mehreren Wochen alles andere als ein Tabellenletzter. Schon in der Vorwoche verlor das Team aus Schmiden gegen den Dritten nur unglücklich mit einem Tor Differenz und zeigte auch dort, dass man sich unbedingt nicht ohne Punkte aus der Landesliga verabschieden möchte.
Und folgerichtig sahen die 250 Zuschauer in der Michelberghalle ein immer spannendes Match, bei dem es während der gesamten Spielzeit keiner Mannschaft gelang, mit mehr als zwei Toren in Führung zu gehen. Am Ende war der TVA der etwas glückliche Sieger. Der Sieg brachte dem TVA einen zweiten Platz in der Landesliga ein, eine Platzierung, bei der den Verantwortlichen doch schwer fiel, sie realistisch einzuorden. Erfolg auf Grund der Platzierung oder doch auch viel Enttäuschung angesichts der dreizehn Punkte Rückstand auf Meister und Aufsteiger Remshalden.
Eine große Rolle nahm auch die Verabschiedung von drei Säulen der Mannschaft der letzten Jahre ein: Trainer Andy Frey sowie die Spieler Jör Bausch und Ionut Torica. Mit Trainer Frey verlässt nach sechs erfolgreichen Jahren ein Garant der Kontinuität den TVA, zum Abschied erhielt er deshalb auch ein extra gefertigtes TVA Trikot mit der Zahl sechs, viele Umarmungen zeigten die Wertschätzung von Andy Frey. Jörn Bausch blickt auf ungemein erfolgreiche Jugend- und Aktivenjahre zurück, er durchlebte in den 15 Jahren Aktivenzeit viele Erfolge und auch einige Abstiege und ist nur schwer aus der Mannschaft wegzudenken. Mit Ionut Torica hört ein echter ‚Urschwabe’ auf. Torica kam vor sechs Jahren aus Rumänien, fühlt sich hier pudelwohl und hat Geislingen als seine zukünftige Heimat erkoren. Urschwabe deshalb, weil er als echter Schwabe vor seinem 40. Geburtstag ein Häusle gebaut hat. Als Torwart, der viele Gegner zur Verzweiflung brachte, wurde er schnell weit über die Region hinaus bekannt.
Im letzten Saisonspiel mussten die TVA Trainer mit Oli Köppel im Angriff und Robin Veil in der Abwehr auf die zentralen Spiele im jeweiligen Bereich verzichten. Ebenfalls nicht dabei war Torhüter Georg Alrachid, der an der Hand operiert wurde.
So waren die TVA Trainer über die gesamte Spielzeit zu Umstellungen gezwungen, wobei vor allem der aus der A-Jugend gekommene Torhüter Arda Karasu von Beginn an spielte und seine Chance nutzte. Er brachte den Gegner mehr als einmal zur Verzweiflung und trug viel zur 2:1 Führung des TVA in der Anfangsphase bei. Tarkan Girgin auf Halblinks und Axel Bottek auf der Mitte harmonierten zwei mal gut und waren die TVA Torschützen. Der TVA spielte einige Male im Angriff zu kompliziert, Schmiden spielte zielstrebiger und drehte das Spiel zum 2:4. Auch diese Führung hatte nicht lange Bestand, dank gut ausgespielter Angriffe, in denen der Ball im Rückraum schnell lief, ging der TVA durch einen 5:1 Lauf mit 7:5 in Führung. Axel Bottek und Tarkan Girgin sowie dreimal Micha Bottek waren erfolgreich. Bis zum 10:8 durch das erste Tor von Kreisläufer Moritz Veil, wiederum Axel Bottek und einen schönen Treffer von Tom Göttle blieb der TVA mit zwei Toren in Front. Doch zu langsames Umschalten des TVA von Angriff auf Abwehr nütze Schmiden mit Gegenstößen wieder zum 10:10 Ausgleich sieben Minuten vor der Pause, in den zerfahrenen
letzten Minuten bis zum Pausenpfiff gelangGrrit Christ und Moritz Wolf noch die knappe 12:11 Pausenführung.
Nach der Pause blieb das Spiel hart umkämpft. Die TVA Abwehr hatte immer wieder Probleme mit den schnellen und wendigen Angreifern der Gäste, die auch mit ihren verdeckten Würfen zum Erfolg kamen. So war die 16:17 und 17:18 Führung Mitte der zweiten Halbzeit nicht unverdient. Zweimal Jörn Bausch und Thorben Christ mit ihren Treffern zum 20:18 brachten den TVA wieder in die Spur. Bis zum Schluss blieb der TVA immer mit einem oder zwei Treffern in Front, als Moritz Wolf 15 Sekunden vor dem Ende das 26:24 gelang, war der Sieg sicher und der letzte Treffer von Schmiden nur noch Ergebniskosmetik.
Mit den 2 Punkten saßen Fans und Spieler noch lange nach Spielschluss zusammen, um den Saisonabschluss zu feiern.