Unsere Schiedsrichter
"im Dienste des Spiels"
So lautet der Slogan für das Jahr des Schiedsrichters 2010 in Baden-Württemberg. Das Ziel des Aktionsjahres ist es, möglichst viele motivierte Spieler, Eltern aber auch die Nörgler,Besserwisser und Kritiker für das Amt des Schiedsrichters zu motivieren und zu begeistern. Darüber hinaus soll auf die sich verändernden Bedingungen im Umgang aller an unserem Sport Beteiligten aufmerksam gemacht werden, um für ein faires partnerschaftliches Miteinander „im Dienste des Spiels“ zu werben. Denn nur über eine positive Einstellung zu der Tätigkeit des Schiedsrichters kann etwas bewegt werden und dem Problem der hohen Fluktuation bei den Schiedsrichtern entgegengewirkt werden.
Im Handballverband Württemberg waren Ende 2009 1836 Schiedsrichter aktiv. Mehr als 50% davon waren im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Eine Analyse im Bezirk Esslingen-Teck zeigte, dass von 99 „Neulingen“ in der Saison 2002/2003 heute nur noch 19 aktiv sind. Dies entspricht einem „dropout“ von 81%.
Und wie sieht es nun eigentlich beim TVA aus? Mit 17 aktiven Schiedsrichtern sind wir in der absoluten Spitzengruppe des Bezirks Stauferland vertreten. Was auf den ersten Blick hervorragend aussieht, ist bei näherem Hinsehen aber doch nicht so rosig. Denn die eingangs aufgezeigten Probleme betreffen auch uns beim TVA! 12 unserer Schiris sind unter 25 Jahren und 7 erst seit dieser Saison dabei. In den vergangenen beiden Jahren haben 10 Schiedsrichter ihr Amt niedergelegt.
Somit ist es ein Verdienst der Funktionäre der Abteilung, dass wir trotz dieses Aderlasses immer noch so gut dastehen, denn sie schaffen es immer wieder, junge Spieler für diese schwierige Aufgabe zu motivieren. Schaffen wir es aber zusätzlich, die Fluktuation zu begrenzen, dann haben wir künftig auch wieder einen größeren Anteil an erfahrenen Schiedsrichtern, die i.d.R. dann eine höhere und konstantere Qualität bieten.
Eine Umfrage des HVW ergab, dass für jeden zweiten Schiedsrichter die Aggressivität in der Halle, speziell von Zuschauern und Eltern, aber auch von Trainer und Mannschaft eine große Belastung ist und ein Grund, über eine Beendigung des Schiedsrichter-Amts nach zu denken. Es leuchtet ein, dass junge Schiedsrichter mit wenig Erfahrung hiervon besonders betroffen sind und – mangels Selbstvertrauen – besonders darunter leiden. Somit kann jeder, ob Spieler, Trainer, Betreuer, Zuschauer, etc. mithelfen, durch Toleranz den Spaß für alle am Handballsport zu erhalten. Denn sind wir Schiedsrichter nicht mehr „im Dienste des Spiels“ unterwegs, sind es die anderen auch nicht mehr!